Doppelausstellung »Disappearance & Reconstruction« und »Umsonst & Draußen«

Kleine Kunstwerke aus Keramik, so groß wie eine Streichholzschachtel, Hände zeigen auf bestimmte Kunstwerke
Miniaturkunstwerke aus Keramik von Studierenden der Muthesius-Kunsthochschule Kiel, Foto: © Ofen- und Keramikmuseum Velten

Das Ofen- und Keramikmuseum Velten zeigt seit dem 21. November 2021 eine Doppelausstellung, die in enger Kooperation mit der Klasse Freie Kunst und Keramik der Muthesius-Kunsthochschule Kiel entstanden ist.

Das Veltener Museum beleuchtet mit seinen Beiträgen zum Industriekultur-Themenjahr von Kulturland Brandenburg die Geschichte der Tonindustrie in Brandenburg. Zugleich werden die Themenfelder Kohleindustrie und der aktuelle Stellenwert des Feuers als eine der elementarsten Kulturtechniken betrachtet.

Eine verschwundene Industrie

Heute scheint vieles, was noch vor einhundert Jahren zu einem der wichtigsten Industriezweige Brandenburgs zählte, verlorengegangen. Dabei können aufmerksame Beobachter:innen die Zeichen Veltens überall entdecken. So z.B., wenn sie den U-Bahnhof Rosenthaler Platz in Berlin Mitte betreten und zehntausende, orange-rote Keramikplatten entdecken. Velten schmückt Berlin aber nicht nur. Es hat die Millionenstadt auch lange gewärmt. 100.000 Berliner Kachelöfen entstanden in etwa 36 Veltener Kachelöfen pro Jahr. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war Velten die bedeutendste Kachelofenstadt des Deutschen Reiches. Diese Industrie ist mittlerweile verschwunden.

Veltener Keramikkunst im Berliner Stadtraum

Auf der Suche nach dem Verschwinden (disappearance) der Industrie vor Ort und den noch auffindbaren Spuren der Veltener Keramikindustrie hatten Studierende der Klasse Freie Kunst und Keramik der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel verschiedene Exkursionen in den Berliner Stadtraum geplant, um z.B. die Rekonstruktionen (reconstruction) der lapislazuliblau glasierten Ziegel des Ishta-Tors zu begutachten, die 1929/30 in Velten hergestellt wurden. Der Eroberung des Stadtraums aus dem Blickwinkel des keramischen Themas (umsonst & draußen) hat Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Recherche wurde ins Homeoffice, ins Netz und in die Bücher verschoben. Dabei entstand eine Topographie der Baukeramik in Berlin, eine umfangreiche Karte, die jeden Stadtspaziergang sprengt.

Ihr Besuch

Eröffnung 21. November 2021, 11 Uhr
Laufzeit 21. November 2021 – 31. März 2022
Öffnungszeiten Di – So 11-17 Uhr
Eintritt 5 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
Ort Ofen- und Keramikmuseum Velten
Wilhelmstraße 32/33, 16727 Velten

Kontakt

Ofen- und Keramikmuseum Velten

Telefon 03304 317 60
Mail info@okmhb.de
Web www.okmhb.de

Aktuelle Besuchs- und Hygieneregeln

Aufgrund der jeweils aktuell geltenden Gesetzeslage kann es zu besonderen Anforderungen oder auch Einschränkungen für Besucher:innen kommen. Momentan gilt eine 2G-Regel für den Besuch des Museums. Bitte tragen Sie beim Besuch eine medizinische oder eine FFP2-Maske und halten Sie die Abstandsregeln ein. Es wird empfohlen, sich vor dem Besuch auf der Internetseite des Veranstalters über mögliche weitere Besonderheiten zu informieren.