Die Reformsiedlung Gildenhall
Die Freiland- und Kunsthandwerkersiedlung Gildenhall wurde 1921 auf der Ostseite des Ruppiner Sees auf Initiative des Berliner Bauunternehmers Georg Heyer gegründet. In der Entstehungsgeschichte der lebensreformerischen Siedlungsgemeinschaft spiegeln sich Bewegungen und Ansätze aus der Zeit kurz vor und nach dem 1. Weltkrieg – wie dem Arbeitsrat für Kunst, der Architektenvereinigung „Der Ring“, dem frühen Bauhaus-Konzept und den Grundsätzen des Deutschen Werkbundes wieder.
Die Siedlungsgemeinschaft Gildenhall weist viele dieser Elemente aus. Unter den Aspekten von Arbeiten, Wohnen und Leben am gleichen Ort entstand hier jedoch in gestalterischer und organisatorischer Hinsicht ein individuelles Siedlungskonzept, dessen Komplexität nichts an Aktualität verloren hat und uns unseren zeitgenössischen Siedlungsbau mit anderen Augen betrachten lässt.