Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte Potsdam

Programmtag „Brandenbourg, mon amour!“ am 8. November in Potsdam

Ein französisches Festspiel

 

Menschen stehen im Halbkreis mit Musikinstrumenten, in der Mitte tanzen zwei Personen.
Die Bal Folk-Kapelle von "Brandenbourg, mon amour". Foto: ©Polia Tatsenko

Jubiläumstag des Toleranz-Edikts von Potsdam: 340 Jahre Hugenotten in Brandenburg

Migration feiern? Aber oui! Am 8. November wird zum französischen Fest geladen – inspiriert von 340 Jahren Toleranzgeschichte seit dem Potsdamer Edikt. Damals fanden Hugenott:innen hier eine neue Heimat, heute trifft bei der Herbstedition des Festivals „Brandenbourg, mon amour!” französische Lebensfreude auf preußische Vielfalt, mit Essen und Trinken, Tanz, Musik und Theater.

Ab 15 Uhr startet das Stationentheater „Hügenotten – Willkommen in Brandebourg“, bei dem sich Jahrhunderte überlagern und den historischen Refugiés die Stadt gezeigt wird – unterwegs vom Museum bis zur Französischen Kirche. Danach geht’s weiter mit einer Themenführung in der Brandenburg.Ausstellung und in der Gewölbehalle wird beim Speed-Weindating mit deutschen und französischen Weinen und einem Chansonkonzert der Band scorbüt gefeiert. Zum Finale lädt eine Tanzkapelle zum Bal Folk – dem undogmatischen Volkstanz aus Frankreich zum Mittanzen für Alle.

Ein Fest für offene Sinne und gegen den Gegenwartsblues im November.

Programmübersicht

15 Uhr, 15.30 Uhr, 16 Uhr und 16.30 Uhr – Stationentheater

HÜGENOTTEN, Willkommen in Brandebourg

von Limited blindness

Orte: Start am Brandenburg Museum, Stadtraum, Französische Kirche
Hinweis: Es steht nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Bitte melden Sie sich für eine der Gruppen an.
Weitere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie unter „Ihr Besuch“.

„Bienvenue dans le Brandebourg“: Wir schreiben das Jahr 1685 und das Publikum wird zu Hugenotten, den Glaubensflüchtlingen, die gerade frisch in Potsdam eingetroffen sind. Eine Sprachschule öffnet ihre Türen, der Gesundheitscheck sorgt für erstaunte Gesichter, während ein Beamter die mitgebrachten Habe mit seltener Gründlichkeit erfasst, denn auch der preußische Beamtensinn muss irgendwann erfunden werden. Danach stehen Wohnungssuche und Integration auf dem Programm. Begleitet von einer echten Brandenburgerin, die allen Tratsch aus der Nachbarschaft kennt, geht es durch die Innenstadt. Zum Finale wird sich in der französischen Kirche versammelt, wo ein von den Glaubenskriegen entrückter Küster das Verschmelzen der Konfessionen als lebendigen Gottesdienst an der Schöpfung feiert. Denn vielleicht sind alle diese Fragen nach Flucht, Zugehörigkeit und Toleranz heute genauso aktuell wie vor 350 Jahren.

Performance: Ines Burdow, Liz Erber, Marc Weiser, Martin Heesch, Antje Hagendorf, Dörthe Eickelberg | Text & Regie: Heiko Michels und Team
Produktion: Limited blindness

Eine Person tritt mit einer Blockflöte in die Kirche.
Szene aus dem Stationentheater „Hügenotten – Willkommen in Brandebourg“. Foto: © Enrico Schefter
17.15 und 18.30 Uhr – Museums-Führungen (separate Anmeldung erforderlich, Plätze begrenzt)

Themenführung Migration in der Brandenburg.Ausstellung

Ort: Brandenburg.Ausstellung im Brandenburg Museum
Dauer: ca. 45 Minuten

Die Geschichte Brandenburgs ist reich an Beispielen von Zuwanderung und Abwanderung. Sie ist eine immerwährende Migrationsgeschichte. Die Menschen, die über Jahrhunderte kamen, gaben dem Land sein unverwechselbares Gesicht. Wer waren sie und was veranlasste sie nach Brandenburg zu kommen? Bei der Führung gehen wir zusammen auf eine Zeitreise durch die Jahrhunderte. Wir hören dabei von den Slawinnen und Slawen, von Glaubensflüchtlingen, Gewehrbauern, Arbeitsmigrant:innen in der Zeit der Industrialisierung, Zwangsarbeiter:innen während der NS-Zeit, deutschen Vertriebenen nach dem Krieg, Vertragsarbeiter:innen in der DDR bis hin zu den jüngsten Entwicklungen des Themas Migration.

Im Rahmen der Veranstaltung legt das Brandenburg Museum einen kleinen Fokus auf das Thema Hugenott:innen, die französischen Glaubensflüchtlinge, die nach dem Edikt von Potsdam (1685) nach Brandenburg kamen.

Hinweis: Eine Anmeldung zu einer der beiden Führungen ist aufgrund begrenzter Plätze erforderlich. Anmelden können Sie sich an unserer Museumskasse oder online:

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Eine Person steht vor eine Leuchttafel
Tafel zu Hugenott:innen in der Brandenburg.Ausstellung, © BKG, Foto: Nadine Redlich
ab 17.30 Uhr – Trinken & Essen

Speed-Wein-Datings

Tête-à-Tête mit Bordeaux, Loire & Corbières

Ort: Gewölbehalle, Brandenburg Museum

Lust auf ein Rendezvous im Glas? Bei diesem Speed-Wein-Dating in der Gewölbehalle laden die Performerin Caroline du Bled (einst Paris, heute Schorfheide) und der Berliner Straßensommelier Hajo Schäfer zu kurzen, intensiven Begegnungen mit französischen Weinen ein. In kleinen Gruppen entführen sie mit zwei Flaschen pro Runde ihre Gäste in die charaktervollen Landschaften von Bordeaux, Loire und Corbières. Jedes „Tête-à-Tête“ dauert 15 Minuten – und darf gerne bei Bedarf wiederholt werden.

Für den Weinwert wird eine frei wählbare Spende erbeten.

Weinbar & Amuse-Bouches

Ort: Gewölbehalle, Brandenburg Museum

Weine in Weiß, Rot und Rosé aus unterschiedlichen Regionen Frankreichs treffen auf kulinarische Begleiter mit Geschichte: ein fern eingewandertes Curry und „hugenottische“ Häppchen – zubereitet aus Zutaten, die einst mit den Geflüchteten aus Frankreich nach Brandenburg kamen und den regionalen Speiseplan bis heute bereichern.

Ab 18.30 Uhr – Nachgespräche

Austausch zu Hügenott:innen – Willkommen in Brandenbourg

Ort: Gewölbehalle, Brandenburg Museum
Hinweis: Die Plätze sind begrenzt. Wir bitten daher um eine Anmeldung. Weitere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie unter „Ihr Besuch“.

Regieteam und Schauspieler:innen sind vor Ort, freuen sich über Feedback und stehen für Fragen und Gespräche bereit – ungezwungen, ohne Mikrofon und Bühne, einfach im direkten Austausch bei einem Glas Wein oder einem Snack von der Weinbar.

19.15 Uhr – Konzert

Chansons mit Caroline du Bled & scorbüt

Ort: Gewölbehalle, Brandenburg Museum
Hinweis: Die Plätze sind begrenzt. Wir bitten daher um eine Anmeldung. Weitere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie unter „Ihr Besuch“.

Sängerin und Performerin Caroline du Bled interpretiert Chanson-Klassiker mit kraftvoller Gestik und intensiver Bühnenpräsenz. Gemeinsam mit Konzertgitarre – zwischen Flamenco und Punk – entstehen so direkte, mitreißende Begegnungen mit dem Publikum in der Gewölbehalle.

Mit Programmen wie „Rio Reiser en français“ oder Hafenliedern von Hans Albers bis Charles Aznavour war die Combo scorbüt in Theatern wie der Volksbühne Berlin, dem Thalia Theater Hamburg, Hans-Otto-Theater Potsdam und beim Festival d’Avignon zu sehen. Für „Brandenbourg, mon amour!“ stehen französische Klassiker von Brel, Piaf und Gainsbourg im Mittelpunkt – in eigenwilligen, eingängigen Interpretationen.

„Aus französischen und deutschen Chanson-Klassikern und Hafenliedern entsteht bei scorbüt ein musikalischer Kosmos aus Fragmenten vergangener Wünsche, Utopien und Ängste.“
Deutschlandradio Kultur

Infos und Videos: www.scorbuet.com

Zwei Personen in Bewegung vor einem Sonnenuntergang und einer städtischen Kulisse
Das Chanson-Duo Scorbüt: Caroline du Bled und Heiko Michels. Foto: © Ingo Kniest
19.50 Uhr – Französischer Ball

Bal Folk

angeleitete Tänze und Livemusik

Ort: Gewölbehalle, Brandenburg Museum
Hinweis: Die Plätze sind begrenzt. Wir bitten daher um eine Anmeldung. Weitere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie unter „Ihr Besuch“.

Bal Folk –  das ist gemeinsames Tanzen auf öffentlichen Plätzen, zu alter Musik und traditionellen Formen, die heute in Frankreich eine neue, lebendige Welle erleben. Die Regeln bleiben, doch sie werden spielerisch gebrochen, erweitert und mit anderen Stilrichtungen verwoben. Diese moderne Tradition des gemeinsamen Tanzens bringen wir nun nach Brandenburg. Unter der Anleitung der Choreografin Liz Erber entstehen in raschem Rhythmus Ketten-, Reihen- und Paartänze, die direkt ausprobiert werden – begleitet von einer gemischten kleinen Kapelle.

Die Musik verbindet bretonische, provenzalische und burgundische Wurzeln mit Einflüssen aus polnisch-ukrainischer Polka, Wiener Walzer und schottischen Céilídh Formationen – ein lebendiger Spiegel der vielfältigen Einflüssen, die das Einwanderungsland Frankreich immer geprägt haben.

Kapelle: Johanna Paliege (Akkordeon, Gesang), Liz Erber (Geige, Tanzanleitung), Dirk Teichert (Saxophon), Günther Orth (Kontrabass), Matthias Nowara (Posaune, Gesang), Marc Weiser (Cajon), Heiko Michels (Gitarre, Gesang)

Über "Brandenbourg, mon amour"

Das deutsch-französische Festival „Brandenbourg, mon amour!“ (immer im Mai in der Schorfheide) ist anlässlich von 340 Jahren Hugenotten in Brandenburg zu Gast im Museum.

Idee & Produktion: KAI e.V. – Verein für akute kulturelle Interventionen

Ein Projekt im Rahmen von „Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/2025“.

Ihr Besuch

Informationen zu Ihrem Besuch

Beginn 15 Uhr
Eintritt
frei

Ort Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte
Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam

Anmeldung Programmtag "Brandenbourg, mon amour!"

Eine Anmeldung ist aufgrund begrenzter Plätze empfohlen. Bitte melden Sie sich unter dem nachfolgenden Link zum Programmtag (ebenso wie zum Stationentheater sowie zum Konzert mit Ball) an.

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Anmeldung Themenführung Migration in der Brandenburg.Ausstellung

Eine Anmeldung ist aufgrund begrenzter Plätze erforderlich. Anmelden können Sie sich an unserer Museumskasse oder online:

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Kontakt

KAI – Verein für akute kulturelle Interventionen e.V.