Jakobskapelle
Kuratorinnenführung „Faserkräfte – Welten verbinden durch textile Kunst“ am 15. Oktober in Brandenburg an der Havel
Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Faserkräfte – Welten verbinden durch textile Kunst“
Realitäten der globalen Textilindustrie
Die Künstlerin Katharina Forster aus Werder/Havel, die Teile ihrer künstlerischen Ausbildung in Südafrika absolviert hat, verhandelt in ihren Installationen Auswirkungen menschlicher Handlungen auf Natur und Umwelt. Mit fragilen Alltagsmaterialien setzt sie individuelle Erfahrungen mit gesellschaftlichen Kontexten in Beziehung. Ihre in Brandenburg gezeigten, benähten Teebeutel reflektieren Realitäten der globalen Textilindustrie. Das partizipative Kunstprojekt kann als Appell gesehen werden, eigenes Handeln neu zu begreifen und Ressourcen schonende Praktiken zu entwickeln.
Textil zwischen Tradition und Massenproduktion
Die in Kasachstan geborene und in Berlin lebende Künstlerin Gulnur Mukazhanova verknüpft in ihren Werken Muster und Texturen aus traditioneller kasachischer Kultur mit digital gefertigten Materialien aus textiler Massenproduktion. In ihrer Kunst stellt sie Analogien zu Zuständen der Instabilität und des Übergangs her. Für die Brandenburger Ausstellung schneidet sie Stoffstücke aus, fügt sie, nur mit Stecknadeln fixiert, zu bunten, kaskadenartigen Kompositionen und legt den Fokus auf die performative Qualität des Materials. Ihre monochromen Bildflächen mit mehrschichtigen Lagen gefilzter Wolle und Seide kombinieren europäische und zentralasiatische Traditionen.
Die bildende Künstlerin und Leiterin des Projekts „Faserkräfte – Welten verbinden durch textile Kunst“ Jutta Pelz, u.a. Vorstandsvorsitzende des bbk Brandenburg, führt am 15. Oktober durch die Ausstellung.
Über das Projekt "Faserkräfte - Welten verbinden durch textile Kunst"
Das Projekt lädt dazu ein, die Spuren der brandenburgischen Textilindustrie und ihrer kulturgeschichtlichen Verflechtungen künstlerisch zu erforschen. Ab dem 15. September werden in der Jakobskapelle in Brandenburg an der Havel die regional und international agierenden Künstler:innen Thomas Czimczik, Katharina Forster, Juliane Laitzsch, Gulnur Mukazhanova und Hannah Rath in wechselnden Einzelausstellungen ihre Werke ausstellen. Die Werke zeigen, wie sich mit der brandenburgischen Textilproduktion ein interkultureller Raum eröffnet, in dem Geschichten und handwerkliches Wissen weitergegeben werden – transportiert durch Gewebe mit ihren Verläufen, Knoten und Mustern. Die künstlerischen Arbeiten befassen sich mit Themen wie Design, Ökologie, Tradition und Konsum und bewegen sich dabei in Netzwerken, die durch Migration und globalen Handel entstanden sind. Außerdem entwickeln sie Ideen, wie sich fragile soziale Gefüge, Denkweisen und (Macht-)Verhältnisse in Textilien widerspiegeln können.
Begleitet werden die Ausstellungen durch ein umfangreiches Programm mit Führungen, Künstlergespräche, Vorträge und Workshops, eine Kunstaktion, ein Vernetzungstreffen und eine Schneiderwerkstatt zu Fragen der Nachhaltigkeit und zu Praktiken künstlerischer Forschung.
Kooperationspartner der künstlerischen Erkundungen sind das Museum Utopie und Alltag (am Standort Beeskow) und der Berufsverband bildender Künstler:innen. Projektträger ist die aus dem Tuchhandel erwachsene Stiftung Wredow’sche Zeichenschule in der Stadt Brandenburg an der Havel mit ihrer Sammlung aus künstlerischen Mustern und Kunstgegenständen.
Ihr Besuch
Informationen zu Ihrem Besuch
Vernissage 15. Oktober 2025, 17 Uhr
Laufzeit der Einzelausstellung 12.10.–17.10.2025
Öffnungszeiten jeweils von 14–18 Uhr
Eintritt frei
Ort Jakobskapelle (Brandenburg an der Havel)
Jacobstraße 19, 14776 Brandenburg an der Havel
Kontakt
Stiftung Wredow’sche Zeichenschule
Telefon 03381 522104
Mail info@wredow-stiftung.de
Web www.wredow-stiftung.de
Instagram wredow.kunstschule