Дружба! Die Kulturkampagne zum Bau der Erdgasleitungen
Der Ausbau der Erdgasleitung Nord Stream 2 in der Ostsee ist heute ein brisantes geopolitisches Thema. Es geht um die Vorherrschaft auf dem europäischen Energiemarkt: wer liefert den kostbaren, kapitalträchtigen Rohstoff Erdgas nach Zentral- und Westeuropa – die USA oder Russland? Hier treffen bereits seit Jahrzehnten wirtschaftliche und nationale Interessen aufeinander. Der Ausbau der „Drushba“-Trasse (russ. Дружба; dt. Freundschaft) von den 1970er bis in die 1990er Jahre war das Vorzeige-Projekt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Ausland. Tausende Arbeiter*innen und Ingenieur*innen waren über Jahre entlang der Trasse im Einsatz. Dafür sicherte sich die DDR Erdgas und Erdöl aus Sibirien. Die „Trasse der Freundschaft“ war somit von Beginn an ein Unternehmen mit Abhängigkeiten, die bis heute wirken.
Der Ausbau der Erdgasleitung Nord Stream 2 in der Ostsee ist heute ein brisantes geopolitisches Thema.
Es geht um die Vorherrschaft auf dem europäischen Energiemarkt: wer liefert den kostbaren, kapitalträchtigen Rohstoff Erdgas nach Zentral- und Westeuropa – die USA oder Russland? Hier treffen bereits seit Jahrzehnten wirtschaftliche und nationale Interessen aufeinander. Der Ausbau der „Drushba“-Trasse (russ. Дружба; dt. Freundschaft) von den 1970er bis in die 1990er Jahre war das Vorzeige-Projekt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Ausland. Tausende Arbeiter*innen und Ingenieur*innen waren über Jahre entlang der Trasse im Einsatz. Dafür sicherte sich die DDR Erdgas und Erdöl aus Sibirien. Die „Trasse der Freundschaft“ war somit von Beginn an ein Unternehmen mit Abhängigkeiten, die bis heute wirken.
Industrie- und Kunstproduktion gehörten in der DDR eng zusammen. Entsprechend wurde das „Jahrhundertprojekt“ von einer groß angelegten Kulturkampagne begleitet. Die DDR brachte Künstler*innen an die Trasse, um dort die „Trasniks“ zu unterhalten. Vor Ort entstanden künstlerische Arbeiten, die in Wanderausstellungen entlang der Trasse sowie in der DDR gezeigt wurden. Schließlich wurde der Bau in Publikationen und zahlreichen Reportagen im DDR-Fernsehen inszeniert.
Das Kunstarchiv Beeskow verfügt über eine größere Anzahl von Gemälden, Grafiken, Fotografien und Zeichnungen, die im Kontext der Trasse entstanden sind. Die Ausstellung widmet sich der Verknüpfung von Kultur- und Wirtschaftspolitik. Sie untersucht, welches Image für die Öffentlichkeit konstruiert wurde und welche Rolle die Kunst dabei spielte. Neben den Werken aus dem Beeskower Bestand werden Arbeiten aus der Kunstsammlung des 1970 gegründeten Petrolchemischen Kombinates (PCK) Schwedt gezeigt. Die Geschichte dieser Sammlung ist eng an den Bau der ersten Erdölpipeline in der DDR sowie die dazu gehörende Chemieanlage an deren Endpunkt in Schwedt gekoppelt.
Ihr Besuch
Informationen zu Ihrem Besuch
Laufzeit 8. Juni bis 3. Oktober 2021
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, Feiertage, 11 – 17 Uhr
Eintritt 4 €, ermäßigt 2 €
Ort Ehemalige Selbstbedienungskaufhalle Eisenhüttenstadt
Saarlouiser Straße, 15890 Eisenhüttenstadt
Kontakt
Museum Utopie und Alltag
Telefon 03364 – 417355
Mail museum@utopieundalltag.de
Web www.utopieundalltag.de
Instagram museum.utopie.und.alltag
Hinweise für Besucher:innen
Hygieneschutzmaßnahmen
Bitte beachten Sie, dass für die Teilnahme an der Veranstaltung ein tagesaktueller, negativer Corona-Tests, ein Nachweis der vollständigen Impfung oder der Genesung vorgelegt werden muss. Bitte tragen Sie beim Besuch eine medizinische oder eine FFP2-Maske und denken Sie daran, die Abstandsregeln einzuhalten.