Potsdam
PostostCafé – Prägung und Partei
PostostCafé zu Gast im freiLand Potsdam
PostostCafé — ein Ort für Begegnung, Austausch und Literatur
Im April geht es endlich los mit dem ersten PostostCafé — ein Ort für Begegnung, Austausch und Literatur rund um den Begriff PostOst. PostOst ist eine Selbstbezeichnung für die Vielfalt von Migrant:innen in Deutschland mit Wurzeln in ehemaligen sozialistischen Staaten und deren Nachfolgestaaten. Sie dient der Sichtbarmachung und Aufarbeitung dieser Heterogenität und lehnt veraltete Fremdbezeichnungen wie „postsowjetisch“ oder „Ostblock“ ab. PostOst eröffnet einen kritischen Diskursraum für Themen wie Kolonialismus, Imperialismus und Diskriminierung im Kontext des postmigrantischen Diskurses.
Je zwei Autor:innen und ein:e Aktivist:in oder Theoretiker:in präsentieren ihre aktuellen Arbeiten.
Im Anschluss sprechen sie miteinander und mit den Café-Besucher:innen über die vielfältigen Potentiale, Geschichtlichkeiten, Perspektiven und Bedeutungen von PostOst, über die solidarische Kraft von Literatur und über Wege der Zukunft.
Die Reihe PostOst Café mit der Lesung "Prägung und Partei"
Transgenerationale, transkulturelle und transnationale Erfahrungen zum Thema sozialistischer Terror und Verfolgung, Völkermord und Krieg prägen das kollektive Geschichtsbewusstsein und die Erinnerungen von PostOst und wirken sich auf die persönlichen Bereiche einer:s jeden Einzelnen von uns aus. Aber auch verbindende und positive Erfahrungen sind im kollektiven Bewusstsein verankert.
Am 20.April 2024 loten wir aus und überlegen, welche Elemente unserer Hintergründe sind uns heute noch wichtig? Was muss benannt werden, was wird zu unrecht verherrlicht und was zu recht gefeiert? Zu welchen Entscheidungen führt dies im literarischen Arbeiten, welche Mittel können gefunden werden, um der Vielschichtigkeit dieser Erfahrungen Raum zu geben?
Zu diesen Fragen sprechen folgende Gäst:innen:
Ana Tcheishvili
… ist in 1993 in Tbilisi, Georgien, geboren und aufgewachsen. Sie hat Psychologie und Liberal Arts in Tbilisi, Berlin und Leipzig studiert. Ihre Essays und Prosatexte wurden auf verschiedenen georgischsprachigen literarischen Plattformen wie demo.ge sowie in georgischsprachigen Magazinen veröffentlicht. Ein Gedichtzyklus von ihr wurde in der letzten Ausgabe von JENNY veröffentlicht. Derzeit studiert sie literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, schreibt hauptsächlich Lyrik in deutscher und georgischer Sprache. Ihr erster Gedichtband in Form von chapbook wird im Herbst 2024 beim Verlagshaus Berlin erscheinen.
Volha Hapeyeva
… ist geboren in Minsk (Belarus), ist Lyrikerin, Autorin, Übersetzerin und promovierte Linguistin. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zuletzt English PEN Translates Award für das Buch „In My Garden of Mutants“ (2021), den Wortmeldungen-Literaturpreis (2022). Ihre Gedichte wurden in mehr als 15 Sprachen übertragen. Sie ist Autorin von 14 Büchern auf Belarusisch. Auf Deutsch erschienen u.a. der Gedichtband Trapezherz (2023) und der Roman Samota.
Marina Solnzewa
… ist Künstlerin, Autorin und Wissenschaftlerin und Teil der Kollektive Hiқoýa und @de_colonialanguage. Sie promoviert an der Freien Universität Berlin und der Universität Erlangen-Nürnberg zu Imperialer Ideologie und forscht an Narrativen und Mythologien des Russischen Imperialismus und Neo-Eurasianismus. Mit ihrem politikwiss. Hintergrund fokussiert sie sich auf Theorien der systematischen Unterdrückung, Demonstrationsrecht und Protestkunst sowie Theorien Zivilen Ungehorsams in autoritären Staaten.
Ihr Besuch
Informationen zu Ihrem Besuch
Termin 20.4.2024, 18:30 Uhr
Ort freiLand Potsdam
Friedrich-Engels-Straße 22, 14473 Potsdam
Eintritt frei