StoffWechsel
Als Industriestadt war Brandenburg an der Havel neben der Fahrrad-, Spielwaren- und Autoproduktion vor allem bekannt für sein Stahlwerk als zweitgrößter Stahlstandort der DDR.
Aber schon lange vor der Industriezeit produzierten hier viele spezialisierte Handwerker weit über den Eigenbedarf hinaus und exportierten ihre Erzeugnisse in großem Stil. Viele Arbeiter fanden insbesondere im Tuchmacher- und Textilhandwerk ihr Auskommen. Bis weit ins 19. Jh. hinein waren hier hunderte von Webermeistern, Gesellen, Spinnern, Färbern und Walkern tätig.
Der industrielle Wandel durch Mechanisierung und Ertragssteigerungen führte seit den 1820er Jahren zur Gründung von Tuchfabriken und mechanischen Spinnereien, die den Wettbewerb gegen die handwerkliche Produktion schnell gewannen. Doch auch diese waren vor Krisen nicht gefeit, wie beispielsweise die Textilkrise von 1866 zeigte. Die Folgen waren Lohnkürzungen, Entlassungen und Arbeitsniederlegungen für die Arbeiter und Arbeiterinnen. Dennoch überlebten nicht alle Tuchfabriken und die Konzentration zu größeren Betrieben war die Auswirkung.
Der Zweite Weltkrieg bedeutete für die verbliebenen Betriebe ein Hochfahren der Produktion. In der Nachkriegszeit wurden inhabergeführte Betriebe in volkseigene Betriebe überführt. Nach einem letzten Hoch der industriellen Textilproduktion bis in die Mitte der 1980er Jahre setzte der endgültige Niedergang ein: die verspätete Anpassung an neue Produktionsanlagen, die politische Wende und nicht zuletzt ein veränderter Weltmarkt sorgten bis 1995 für das Ende der letzten Textil- und Garnproduzenten in der Havelstadt.
Begleitmaterial für Schüler:innen
Individuell während der Öffnungszeiten können Schüler:innen mit einem Rätselheft durch die Sonderausstellung „StoffWechsel“ spazieren.
Der Stoff von deinem T-Shirt kommt aus China und deine Hose aus der Türkei? Vor hundert Jahren hätten sie auch aus Brandenburg an der Havel kommen können! In der Sonderausstellung „StoffWechsel“ gibt es viel zu feinem Zwirn und kratziger Wolle zu entdecken.
Dauer ca. 35 Minuten / kostenfrei erhältlich an der Kasse im Frey-Haus, Ritterstraße 96, 14770 Brandenburg an der Havel
Ihr Besuch
Informationen zu Ihrem Besuch
Laufzeit 27. August – 10. Oktober 2021
Öffnungszeiten Di-So 13 – 17 Uhr
Eintritt 3 Euro
Kinder und Schüler haben freien Eintritt.
Ort Stadtmuseum im Frey-Haus
Ritterstraße 96, 14770 Brandenburg an der Havel
Kontakt
Stadtmuseum im Frey-Haus
Telefon 03381 584 501
Mail museum@stadt-brandenburg.de
Web stadtmuseum.stadt-brandenburg.de
Hinweise für Besucher:innen
Hygieneschutzmaßnahmen
Bitte beachten Sie, dass für den Besuch der Ausstellung womöglich ein tagesaktueller, negativer Corona-Tests, ein Nachweis der vollständigen Impfung oder der Genesung vorgelegt werden muss. Bitte tragen Sie beim Besuch eine medizinische oder eine FFP2-Maske und denken Sie daran, die Abstandsregeln einzuhalten.