Einführung und Informationen zur Virtual Reality-Anwendung BLACKBOX

Eine visualisierte kleine schwarze Box auf einem schwarzweißen Hintergrund
©BKG, Foto: Bettina Loppe

Mit der Projektleiterin Bettina Loppe

BLACKBOX ist eine Virtual Reality-Experience in die Zeit des ersten Konzentrationslagers Oranienburg, das am Tag von Potsdam von der lokalen SA auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei mitten in Oranienburg eingerichtet und bis 1934 betrieben wurde. Die Anwendung basiert auf dem Bericht des dort inhaftierten und von dort geflüchteten politischen Häftlings Gerhart Seeger.

Gerhart Seger, Sozialdemokrat und Reichstagsabgeordneter, wurde als einer der ersten politischen Häftlinge von den Nationalsozialisten in Schutzhaft genommen und im frühen KZ Oranienburg inhaftiert. Der Grund: Die 94 Abgeordneten der SPD hatten (im Anschluss an den Tag von Potsdam) dem sogenannten Ermächtigungsgesetz nicht zugestimmt. Im Dezember 1933 gelang Gerhart Seeger die Flucht – seine Erfahrungen veröffentlichte er unter großer internationaler Aufmerksamkeit in dem Buch: „Oranienburg: Erster authentischer Bericht eines aus dem Konzentrationslager Geflüchteten.“ Das Buch sowie die Gegendarstellung des damaligen Lagerkommandanten ist in der Ausstellung des HBPG zu sehen.

Die Virtual Reality Experience BLACKBOX skizziert ein Modell des KZ Oranienburg,  an das heute nur noch ein Mauerstück und eine Gedenktafel erinnern. Dieses frühe KZ wurde am Tag von Potsdam in einer ehemaligen Brauerei mitten in Oranienburg von der SA errichtet. In der VR-Anwendung, die in der Ausstellung des HBPG ausprobiert werden kann, wird das KZ dabei nicht eins zu eins rekonstruiert, sondern künstlerisch verfremdet dargestellt.

Die BLACKBOX ist ein Prototyp des SPUR.lab in Zusammenarbeit mit Katja Pratschke, Gusztáv Hámos und Beate Hetényi.

Das SPUR.lab ist ein Forschungslabor des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Das Projekt erforscht die narrativen Möglichkeiten von interaktiven digitalen Technologien. Ziel ist, neue Erzählformen zum Thema „Nationalsozialismus und nationalsozialistische Lager in Brandenburg“ zu entwickeln.

Kosten und Treffpunkt

Das Angebot ist kostenfrei.

Anmeldung

Die Plätze sind begrenzt, wir empfehlen eine Anmeldung.

kontakt@gesellschaft-kultur-geschichte.de
oder telefonisch unter +49 331 620 85 50

Aktuelle Besuchshinweise

Wir empfehlen das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes auch während der Führung.