Konferenzsaal
Die Beziehungen zwischen Polen und (Brandenburg)-Preußen im 16. und 17. Jahrhundert vor dem Hintergrund des Kampfes um das ‚Dominium Maris Baltici‘ und der ‚osteuropäischen Krise‘
Ein Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Polen zwischen Preußen-Deutschland und Russland – Geschichte einer schwierigen Nachbarschaft“ veranstaltet vom Historischen Institut der Universität Potsdam und dem Nordost-Institut in Lüneburg in Kooperation mit dem HBPG.
Referent: Apl. Prof. Dr. Frank Göse, Universität Potsdam
Die Rzeczpospolita Polska gehörte im 16. und partiell auch noch im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten Akteuren im europäischen Mächtekonzert. Sowohl die brandenburgischen Kurfürsten als auch die aus einer hohenzollernschen Nebenlinie stammenden Herzöge von Preußen bemühten sich demzufolge zumeist um ausgewogene Beziehungen zu ihrem Nachbarn. Alle Monarchien dieser europäischen Großregion waren zudem involviert in die seit der Mitte des 16. Jahrhunderts geführten Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Ostseeraum. Diese Entwicklungen vollzogen sich zudem im Schatten des zunächst nur zeitweilig erstarkenden, dann aber unter den ersten Romanow-Zaren seit der Mitte des 17. Jahrhunderts dauerhaft eine ambitioniertere Politik im ostmitteleuropäischen Raum verfolgenden Russland.
Die Ringvorlesung
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine führte in Deutschland nicht nur zu einem radikalen und kritischen Überdenken der deutschen Russland-Politik, sondern auch zur verstärkten Wahrnehmung der Außenpolitik Polens. Die aktuelle Diskussion über die europäische Sicherheit hat erneut bewiesen, wie nachhaltig die Geschichte das Verhältnis von Polen,
Russland und Deutschland beeinflusst und wie sehr die Bereitschaft, sich angemessen mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, die gegenseitigen Wahrnehmungen erleichtern oder erschweren kann. Seit sehr langer Zeit versucht Polen, sich gegen fremde Vorherrschaft und Einflussnahme zu erwehren. Die konfliktreichen historischen Erfahrungen Polens mit Russland waren aber auch zuweilen auch das Ergebnis einer preußisch- beziehungsweise deutsch-russischen Übereinkunft. Diesen historischen Zusammenhänge nimmt die Vortragsreihe zum Anlass, sich daran zu erinnern, was Preußen, Polen und Russland seit Jahrhunderten auseinandergetrieben oder auch zusammengehalten hat. In elf Vorträgen wird der Versuch unternommen, von der Dynamik der konkreten historischen Ereignisse und Konstellationen her zu einer kritischen Reflexion über die preußisch- beziehungsweise deutsch-polnisch-russischen Beziehungen zu gelangen, und zwar in einer breiten Zeitspanne von rund fünf Jahrhunderten.
Organisation:
Prof. Dr. Matthias Asche, Universität Potsdam
PD Dr. Agnieszka Pufelska, Universität Potsdam | Nordost-Institut an der Universität Hamburg
Eintritt und Anmeldung
Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung wird empfohlen unter kontakt@gesellschaft-kultur-geschichte.de oder telefonisch unter +49 331 620 85 50
Kooperation
In Kooperation mit dem Historischen Institut der Universität Potsdam und dem Nordost-Institut an der Universität Hamburg.
Das Nordost-Institut an der Universität Hamburg wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.