Einen Schwerpunkt in der Cottbuser Ausstellung bildet dabei die geradezu legendär gewordenen Prometheus-Mappe. Diese wurde zum 150. Geburtstag Johann Wolfgang Goethes vom Kulturbund in Auftrag gegeben. An dem groß angelegten Projekt waren nicht nur Künstler:innen sondern auch Schriftsteller:innen und Komponist:innen beteiligt. Da sich jedoch viele der Werke auch kritisch mit der zunehmenden Militarisierung in der DDR auseinandersetzten, kam es bereits kurz nach Erscheinen der Mappe zu einem Verbot durch staatliche Stellen. Die Ausstellung zeigt die Grafiken und stellt die kulturpolitischen Hintergründe dar, die zur Zensierung führten. Des Weiteren thematisiert sie Mappenwerke die zu Werken Johannes R. Becher entstanden. Diese wurden vor allem vom Kulturbund in Auftrag gegeben. Das Werk des nicht unumstrittenen Dichters – Johannes Bobrowski bezeichnete ihn als den „größten toten Dichter bei Lebzeiten, einer den niemand hörte und las“ – nehmen die Künstler:innen zum Anlass, um die gesellschaftspolitischen Utopien des Schriftstellers mit der Realität in der DDR zu konfrontieren. In gewisser Weise kann Bertolt Brecht als Antipode von Becher gesehen werden, ein Schriftsteller, dessen Stücke intensiv rezipiert und diskutiert wurden. Mappen und grafische Folgen zu Brecht stellen ein weiteres Themenfeld der Schau dar.