Jakobskapelle

Unendlichkeit in kleinen Fetzen

Ausstellung im Rahmen des Projekts „Faserkräfte – Welten verbinden durch textile Kunst“

Textiles Kunstwerk von Juliane Laitzsch "Unendlichkeit in kleinen Fetzen: Im Kunstgewerbemuseum Berlin fotografiert“ Buntstift, Bleistift auf Papier
Juliane Laitzsch "Unendlichkeit in kleinen Fetzen: Im Kunstgewerbemuseum Berlin fotografiert“ Buntstift, Bleistift auf Papier, 70 cm × 100 cm 2013 ©Juliane Laitzsch

Fragmente, Muster, Resonanzen

Ausgangspunkt des zeichnerischen Forschungsprojekts „Unendlichkeit in kleinen Fetzen“ der in Mecklenburg-Vorpommern lebenden Künstlerin Juliane Laitzsch ist das Ornat des heiligen Valerius von Saragossa mit vier religiösen Gewändern aus Spanien. Von diesen mittelalterlichen Seidengewändern aus muslimischen Webereien wurden Anfang des 20. Jahrhunderts mehr als 200 Fragmente abgetrennt und auf den Kunstmarkt gebracht. Heute sind sie auf 25 Sammlungen und Museen weltweit verteilt. Ein Teil der Fragmente wurde restauratorisch wieder zusammengefügt, manchmal ohne mit der ursprünglichen Musterung zu korrespondieren. Diese Brüche und Verschiebungen bringt die Künstlerin in der Jakobskapelle in Brandenburg, die auch als „verrückte Kapelle“ bekannt ist, in Resonanz.

Über das Projekt "Faserkräfte - Welten verbinden durch textile Kunst"

Das Projekt lädt dazu ein, die Spuren der brandenburgischen Textilindustrie und ihrer kulturgeschichtlichen Verflechtungen künstlerisch zu erforschen. Ab dem 15. September werden in wechselnden Einzelausstellungen in der Jakobskapelle in Brandenburg an der Havel die regional und international agierenden Künstler:innen Thomas Czimczik, Katharina Forster, Juliane Laitzsch, Gulnur Mukazhanova und Hannah Rath ihre Werke ausstellen. Die Werke zeigen, wie sich mit der brandenburgischen Textilproduktion ein interkultureller Raum eröffnet, in dem Geschichten und handwerkliches Wissen weitergegeben werden – transportiert durch Gewebe mit ihren Verläufen, Knoten und Mustern. Die künstlerischen Arbeiten befassen sich mit Themen wie Design, Ökologie, Tradition und Konsum und bewegen sich dabei in Netzwerken, die durch Migration und globalen Handel entstanden sind. Außerdem entwickeln sie Ideen, wie sich fragile soziale Gefüge, Denkweisen und (Macht-)Verhältnisse in Textilien widerspiegeln können.

Begleitet werden die Ausstellungen durch ein umfangreiches Programm mit Führungen, Künstlergespräche, Vorträge und Workshops, eine Kunstaktion, ein Vernetzungstreffen und eine Schneiderwerkstatt zu Fragen der Nachhaltigkeit und zu Praktiken künstlerischer Forschung.

Kooperationspartner der künstlerischen Erkundungen sind das Museum Utopie und Alltag (am Standort Beeskow) und der Berufsverband bildender Künstler:innen. Projektträger ist die aus dem Tuchhandel erwachsene Stiftung Wredow’sche Zeichenschule in der Stadt Brandenburg an der Havel mit ihrer Sammlung aus künstlerischen Mustern und Kunstgegenständen.

Ihr Besuch

Informationen zu Ihrem Besuch

Vernissage 14. September 2025, 15 Uhr
Laufzeit der Einzelausstellung 15.9.–19.9.2025
Öffnungszeiten täglich 14–18 Uhr
Eintritt frei

Ort Jakobskapelle (Brandenburg an der Havel)
Jacobstraße 19, 14776 Brandenburg an der Havel

Kontakt

Stiftung Wredow’sche Zeichenschule

Telefon 03381 522104
Mail info@wredow-stiftung.de
Web www.wredow-stiftung.de

Instagram wredow.kunstschule