Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

Eröffnung der Ausstellung „Toxische Landschaften“ am 6. Juli um 19 Uhr

Zur Eröffnung wird das In-Game Photography Projekt zum Thema toxische Landschaften in Videospielen mit Seminarteilnehmer:innen unter der Leitung von Dr. Sebastian Möring des DIGAREC – Zentrum für Computerspielforschung präsentiert.

Kräne und Industrieanlagen im Nebel
Tanja Engelberts: Decom (Filmstill), 2021, ©Tanja Engelberts

Tanja Engelberts. Toxische Landschaften

Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Tanja Engelberts. Toxische Landschaften“ ein.

Wann: Donnerstag, 06.07.2023
Einlass: 18:30 Uhr
Eröffnung und Präsentation: 19 Uhr

 

Die Suche nach dem Anfang und dem Ende der Erdölgewinnung

12 Millionen Tonnen Rohöl werden jährlich in der Ölraffinerie Schwedt verarbeitet. Damit versorgt der uckermärkische Traditionsbetrieb Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern mit Benzin, Diesel und Heizöl. Fast 60 Jahre lang kam das Rohöl über die Pipeline Druschba direkt aus Russland, seit Anfang 2023 gilt das Kriegsembargo gegen russisches Öl. Der Rohstoff kommt nun über den Rostocker Hafen von Tankern aus der Ost- und Nordsee. Wo ist das Ende des fossilen Zeitalters in Sicht?

Die Niederlande haben eine lange Tradition in der Gewinnung von Öl aus der Nordsee. In der Ausstellung geht die niederländische Künstlerin Tanja Engelberts auf die Suche nach dem Anfang und dem Ende der Erdölgewinnung. In zwei Videoarbeiten thematisiert sie den Umgang mit den toxischen Überresten der Energieindustrie in der Nordsee. In „Decom“ wird eine riesige stillgelegte Ölplattform von Maschinen in Einzelteile zerlegt, während in „Hollow“ die Kamera wie ein Vogel über ein Naturidyll einer Insel fliegt, die sich als menschengemachte Deponie für giftige Schlämme entpuppt.

Kuratiert von Dr. Katalin Krasznahorkai, Kuratorische Leitung | Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte

In-Game Photography Projekt des DIGAREC-Zentrum für Computerspielforschung an der Universität Potsdam

KI-generiertes Bild, das Ausstellungsraum mit Öl-Plattform zeigt
KI-generiertes Bild, das Ausstellungsraum mit Öl-Plattform zeigt

Die Folgen des Klimawandels werden zunehmend spür- und sichtbar. Vor allem in Brandenburg erreichen uns regelmäßig Nachrichten von Dürren und Waldbränden, die uns die Fragilität der brandenburgischen Landschaften und Wälder vor Augen führen.

Im Angesicht dieser realen Katastrophen bieten uns Computerspiele die Möglichkeit der Realität zu entfliehen und uns wirklichkeitsfernen Utopien und Dystopien hinzugeben. Doch ist dies tatsächlich der Fall? Oder können wir vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verschmelzung von realen und virtuellen Welten Spuren des Klimawandels auch in Computerspielen finden?

Dieser Frage spürte eine Gruppe von Bacherlorstudierenden der Europäischen Medienwissenschaft (ein Kooperationstudiengang der Universität Potsdam und der Fachochschule Potsdam) in einem Seminar nach und setzte sich dabei mit dem Medium der In-Game Photography sowie den Green Game Studies und den Environmental Humanities auseinander. Dafür analysierte sie, wie toxische Landschaften in Videospielen dargestellt werden. Ihr Fokus bei der Betrachtung und Analyse galt den Themen Nachhaltigkeit, Klimakatastrophe und Dystopien.

Bei der Eröffnung der Ausstellung von Tanja Engelberts „Toxischen Landschaften“ präsentieren die Studierenden die Projekte, die sie aus der Analyse der Videospiele entwickelt haben.

Studierende: Mirco Klein, Pauline Pötter, Jakob Braun, Lena Müller, Nicklas Haupt, Paula Thomas, Lena Rahlf, Linda Shala, Anika Faber, Stephanie Hoadrea, Elsa Nocke, Julian Töller, Katharina Jung, Margarita Maksimova, Filip Miszuk, Yala Monninkhoff, Pauline Sohn

Holland in Potsdam

Altes Gemälde von Schloss Oranienburg
Schloß Oranienburg als Zeugnis der Geschichte Hollands in Brandenburg (Jean Baptiste Broebes - Koninklijke Verzamelingen, The Hague)

Die Ausstellung „Toxische Landschaften“ ist auch Teil des Potsdamer Themenjahres „Holland in Potsdam“.

Rund 20 Potsdamer Kulturinstitutionen mit über 50 Akteur:innen feiern 2023 niederländische Kunst und Einflüsse im Themenjahr. Das Projekt stellt von April bis in den Spätherbst 2023 die unterschiedlichen Bezüge Potsdams zu den Niederlanden in den Fokus: von Tulpenfest bis Migration, von Bildender Kunst bis Gartenbau.

Initiiert wurde die Aktion vom Museum Barberini und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Anlass für das Themenjahr ist die Ausstellung „Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“, die das Museum Barberini vom 8. Juli bis 22. Oktober zeigt.

Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte beleuchtet in diesem Themenjahr den Aspekt der niederländischen Einflüsse auf ganz Brandenburg: Holland in Brandenburg.

Zur Ausstellung „Toxische Landschaften“ erscheint ein Blogbeitrag auf der Website www.holland-in-potsdam.de und am 24. August findet im Rahmen der „Potsdamer Gespräche“ das Gespräch „Holländischer Impressionismus und toxische Landschaften – Die drohende Naturkatastrophe hinter den Bildern“ mit dem Chefkurator des Barberini Dr. Michael Philipp, der niederländischen Künstlerin Tanja Engelberts und der kuratorischen Leitung der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte Dr. Katalin Krasznahorkai statt.