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Die Flamen und Holländer als wichtiger Teil des hochmittelalterlichen Landesausbaus (12./13. Jahrhundert) in der Mark Brandenburg

Assenmacher, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Mit: Prof. Dr. Grischa Vercamer, Chemnitz

Im Jahr 1108 richtet sich ein anonymer Prediger an verschiedene mittel- und norddeutsche Hochadelige. „Die Heiden sind schlimm, aber ihr Land ist sehr gut an Fleisch, Honig, Mehl, [Fischen] und Vögeln […] wenn das Land bebaut wird, wird es voller Reichtum der Ernten vom Lande [sein] […] Daher, o ihr Sachsen, Franken, Lothringer und Flamen […] hier könnt ihr eure Seelen retten und, wenn es euch gefällt, das beste Land zum Bewohnen gewinnen.“

Der sogenannte Wendenkreuzzug (1147) sollte dann zwar noch etwas auf sich warten lassen, aber in dessen Anschluss wurde die Mark Brandenburg sehr schnell kulturlandschaftlich verändert. Bereits 1157 schickte Albrecht der Bär Boten u.a. zu den Holländern, Seeländern und Flamen, um für eine Besiedlung von Brandenburg zu werben. An der märkischen Region Fläming kann man gut sehen, dass diese dem Ruf nicht nur folgten, sondern in den nächsten beiden Jahrhunderten eine große Rolle beim intensiven Landesausbau spielten.

 

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Vortrag in der Reihe "Holländer in der Mark – Schlaglichter einer Beziehungsgeschichte"

Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Holländer in der Mark – Schlaglichter einer Beziehungsgeschichte“, die das HBPG in Kooperation mit der Universität Potsdam, Professur für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit veranstaltet.

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Der Name Fläming für die Landschaft im südlichen Brandenburg kündet noch heute von der Einwanderung der Flamen und Holländer in die Mark Brandenburg. Sie prägten das Land wirtschaftlich und kulturell maßgeblich. Ihre Kenntnisse im Deichbau trugen zur erfolgreichen Eindeichung von Elbe und Havel und zur Trockenlegung der Sumpfgebiete (Brüche) in der Neumark und im Havelland bei. Die engen Verbindungen der Fürstenhöfe beider Länder beförderte den Transfer in vielen weiteren Bereichen nachhaltig – Landwirtschaft, Gewerbe, Handel, Ingenieurwesen, Kultur, Kunst und Baukultur.

Eintritt und Anmeldung

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung wird empfohlen unter kontakt@gesellschaft-kultur-geschichte.de oder telefonisch unter +49 331 620 85 50