Eine schmaler Bach mit Bäumen in schwarzweiß
Vor dem Sturm © Ingar Krauss

Unbestimmte Erscheinungen

25. Oktober 2019 bis 05. Januar 2020

Fotografien von Ingar Krauss, Grafiken und Objekte von Christiane Wartenberg

 

Über die Ausstellung

Nach Fontanes »Vor dem Sturm«

Die Bildhauerin und Objektkünstlerin Christiane Wartenberg und der Fotograf Ingar Krauss leben und arbeiten im Oderbruch. Dort spielt auch Fontanes erster Roman »Vor dem Sturm« (1878), ein Portrait der preußischen Gesellschaft zur Zeit der Befreiungskriege. Wartenberg und Krauss nahmen die erstaunlich aktuellen Motive des Werks zum Ausgangspunkt ihrer Arbeiten.

Im Dialog mit dem Roman und angeregt durch das bildhafte Vokabular Fontanes entstanden assoziative Grafiken, Wortbilder, Objekte, Künstlerbücher und Fotografien, die einen ungewöhnlichen Blick auf die Geschichte Brandenburgs ermöglichen und dazu einladen, seine Landschaften zu erkunden. Gast in der Ausstellung war Steffen Thiemann. Er begibt sich auf den „Holzschnittweg“ durch den Roman, um die mehr oder weniger unbestimmten Erscheinungen der dort auftretenden Personen in Portraits festzuhalten.

Christiane Wartenberg

Christiane Wartenberg wurde 1948 in Magdeburg geboren. Seit ihrem Studium der Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin-Weißensee (1969 bis 1974) arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Ausstellungen führten sie neben Berlin unter anderem nach Mexiko-City, Damaskus, Budapest, Tel Aviv, Warschau, Stuttgart, Aachen, Essen, Münster.
Sie ist Gestalterin und Herausgeberin von Künstlerbüchern zum Oderbruch. Dieser Lebensraum steht auch im Mittelpunkt der von ihr jährlich organisierten, interdisziplinären Ausstellungsprojekte auf ihrem Gehöft.

Ingar Krauss

Ingar Krauss wurde 1965 in Ost-Berlin geboren. Nach handwerklicher Lehre, Arbeit als Theaterhandwerker an der Berliner Volksbühne und als Betreuer in der Psychiatrie kam er Mitte der neunziger Jahre zur Fotografie. Seitdem war er an zahlreichen internationalen Ausstellungen beteiligt, wie in der Hayward Gallery, London; dem Musée de l’Elysée, Lausanne; dem Palazzo Vecchio, Florenz; und dem ICP in New York. Einzelausstellungen seiner Arbeiten gab es im Goethe-Institut Paris, dem Velan Center Turin, in der Kunsthalle Erfurt und der Guardini Stiftung Berlin. Veröffentlichungen u.a. bei Hatje Cantz, Thames & Hudson, Mondadori Electa, Kerber, Skira Editore und Hartmann Books.

Steffen Thiemann

Steffen Thiemann wurde 1966 in Cottbus geboren. Ausbildung zum Landvermesser. Lebt in Berlin und in der Uckermark. Er ist Autor des Henschel-Theaterverlags und schreibt Hörspiele, Libretti, Theaterstücke, Kurzprosa, Gedichte, Manifeste. Es gab zahlreiche Veröffentlichungen und Aufführungen seiner Werke, u.a. im ORB, NDR, RBB, MDR, Deutschlandfunk und in der Jungen Oper Berlin. Außerdem fertigt er Holz- und Linolschnitte zu literarischen Themen, zuletzt 2017 für die Akademie der Künste Berlin die Graphic Novel „Mord im Fahrstuhlschacht“ nach einer unveröffentlichten Kriminalgeschichte von Bertolt Brecht und Walter Benjamin.