Haus der Offiziere in Wünsdorf

„Das sowjetische Hauptquartier“ Ein Kulturfest in Wünsdorf

Führungen, Film, Lesung, Gespräch und Musik auf dem Gelände des ehemaligen Hauses der Offiziere, Wünsdorf-Waldstadt (Zossen) im Rahmen der Ausstellung Sven Johne „Freie Welt“

Das Projekt ist Teil von „WELTEN VERBINDEN – Kulturland Brandenburg 2024/2025“.

Eine Frau in Rückenansicht in einem großen, leeren Theatersaal.
Filmstill aus Sven Johne „Das sowjetische Hauptquartier“, 2023, Copyright Sven Johne und VG Bild-Kunst Bonn, 2024

Filmscreening, Künstlergespräch und Führungen am Originalschauplatz des Films „Das sowjetische Hauptquartier”

Mit Sven Johne (Künstler), Julia Schoch (Schriftstellerin), Daniel Völzke (Redakteur, Monopol-Magazin) und Dr. Katalin Krasznahorkai (Kuratorische Leitung, Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte) sowie der Band Spreeriver Dixieland aus Cottbus.

Anlässlich der Ausstellung von Sven Johne „Freie Welt“ in Potsdam und im Rahmen von „Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/25“ lädt die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte zu einem Kulturfest ins ehemalige Haus der Offiziere nach Wünsdorf ein. Neben der Filmvorführung und einem moderierten Gespräch werden Führungen über das historische Areal sowie ein Kinderprogramm angeboten. Dabei gibt es die Möglichkeit, bei Getränken und Live-Musik über die bewegte und bewegende Zeit der 1990er Jahre ins Gespräch zu kommen.

Das „Haus der Offiziere“ in Wünsdorf wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im neobarocken Stil errichtet und diente bis 1994 als eine Art Hauptquartier und Kulturzentrum für die in Ostdeutschland stationierten sowjetischen bzw. später russischen Truppen. 2023 drehte hier Sven Johne seinen neuen Film „Das sowjetische Hauptquartier“. Das gesamte Areal ist heute nicht mehr öffentlich zugänglich und wird exklusiv an diesem Tag für das Kulturfest geöffnet.

Brandenburg war neben Berlin der zentrale Schauplatz der größten militärischen Truppenbewegung in Friedenszeiten. In Brandenburg lag auch die Hälfte aller nach dem Zweiten Weltkrieg von den Sowjets genutzten Militärflächen. Das Oberkommando der sowjetischen Streitkräfte befand sich in der sogenannten „verbotenen Stadt“ in Wünsdorf. 1994 waren in Wünsdorf bis zu 39.000 Angehörige der sowjetischen Armee stationiert – neben etwa 2.700 Einwohner:innen des Ortes.

Bis heute ist diese Geschichte präsent und prägend für die Stadt und ihre Bewohner:innen. Das Kulturfest möchte Gelegenheit zum Dialog und Austausch über die Nachwirkungen dieser Zeit sowie die Rolle von Kunst und Kultur in unserer Gegenwart und unserer Zukunft bieten.

Anmeldung

Bitte melden Sie sich unbedingt über unseren Anmeldelink zur Veranstaltung an.

Programm und Personen

Programm

13 bis 18 Uhr 
Kulturfest auf dem Gelände des Hauses der Offiziere mit Essen, Getränken, Live-Musik und einem Kulturangebot für Kinder

13 bis 14 Uhr 
Führung durch das Haus der Offiziere (ausgebucht, Nachmelder:innen werden nach Möglichkeit vor Ort berücksichtigt)

13.15 bis 16 Uhr 
Märchen für Kinder mit der Künstlerin Annette Paul

14.30 bis 16 Uhr 
Ort: Theatersaal HdO

  • Begrüßung durch Katja Melzer, Direktorin Brandenburg Museum und Geschäftsführerin Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte
  • Filmvorführung „Das sowjetische Hauptquartier“ (33 Minuten, in den Hauptrollen Marc Zwinz und Luise Helm) mit anschließendem Gespräch mit Sven Johne und Julia Schoch, moderiert von Daniel Völzke und Dr. Katalin Krasznahorkai

16 bis 18 Uhr 
Live-Musik der Spreeriver Dixielandband

16.30 bis 17.30 Uhr 
Führung durch das Haus der Offiziere (ausgebucht, Nachmelder:innen werden nach Möglichkeit vor Ort berücksichtigt)

18 Uhr 
Ende der Veranstaltung

Über die Teilnehmenden

Sven Johne

Geboren 1976 in Bergen auf Rügen. 1996–1998 Studium der Germanistik, Journalistik und Namensforschung an der Universität Leipzig; 1998–2004 Studium der Medienkunst und Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB); ab 2006 als Meisterschüler bei Timm Rautert. 2008 nimmt er am International Studio and Curatorial Programm in New York teil und arbeitet seither als freischaffender Künstler in Berlin. 2010/11 wird er als Gastprofessor für Fotografie an der HGB berufen. Johne hatte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, unter anderem zuletzt im Fluentum, Berlin (2023), MUDAM Luxemburg (2023) und nahm an internationalen Biennalen teil, wie u.a. Berlin Biennale (2022), Riga Biennale (2018) und OFF Biennale Budapest (2017). Er erhielt diverse Stipendien und Preise, darunter den Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin, Sektion Bildende Kunst (2016), Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium (2010), den Marion-Emer-Preis (2005) und ein Stipendium der Alfried-Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (2004).

Julia Schoch

Julia Schoch wurde in Bad Saarow geboren und wuchs in Mecklenburg auf. Von 1992–1998 studierte sie Romanistik und Germanistik in Potsdam, Paris und Bukarest. Sie lebt seit 2003 als Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und den André-Gide-Preis. Zuletzt erschien ihr Roman „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ als zweiter Teil ihrer Trilogie „Biographie einer Frau“ bei dtv.

Daniel Völzke

Daniel Völzke ist Autor und Redakteur und Leiter des Onlineressorts bei MONOPOL. Magazin für Kunst und Leben.

Dr. Katalin Krasznahorkai

Dr. Katalin Krasznahorkai ist die Kuratorische Leiterin bei der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte, Programmleiterin im Brandenburg Museum und die Kuratorin der Ausstellung Sven Johne „Freie Welt“.

Annette Paul

Annette Paul ist eine in Potsdam lebende Künstlerin und Kuratorin. Sie studierte 1993-2000 Bildhauerei an der HfBK Dresden, in den Klassen Prof.in Ursula Sax und Prof.in Ulrike Grossarth. Paul ist seit 2002 freischaffend als Künstlerin tätig.

Spreeriver Dixielandband

Die Cottbuser Spreeriver Dixielandband spielt traditionellen New-Orleans-Jazz, Dixieland und Blues bis hin zur Swing-Ära. Die 1995 gegründete Band mit sechs Musikern spielt augenzwinkernd und witzig und begeistert das Publikum seit 29 Jahren mit Können, Temperament und mitreißender Spielfreude.

Hinweise und Anfahrt

Hinweise

  • Das Kulturfest ist kostenfrei.
  • Essen und Trinken können zu Selbstkosten auf dem Gelände erworben werden.
  • Das Gelände ist nur mit Einschränkungen barrierearm. Sollten Sie Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte an unser Team vor Ort.
  • Bitte tragen Sie festes Schuhwerk. Für das Filmscreening und Gespräch wird empfohlen, eine Jacke mitzunehmen, da der Theatersaal kühl sein kann.
  • Wir weisen darauf hin, dass keine gewaltverherrlichenden Symbole oder verfassungsfeindlichen Ausdrücke auf dem Gelände zugelassen sind.

Anfahrt

Anschrift:
Haus der Offiziere (HdO), Hauptallee 117, 15806 Zossen

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (empfohlen): 
Der RE8 fährt stündlich nach Wünsdorf-Waldstadt. Am Bahnhof Wünsdorf wartet ein Busshuttle von 12:45 Uhr bis 15:45 Uhr auf alle ankommenden Fahrgäste, um sie kostenfrei zu unserem Veranstaltungsort zu bringen. Die Rückfahrt vom Haus der Offiziere zum Bahnhof erfolgt halbstündlich ab 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr.

Bitte achten Sie auf die Beschilderung am Bahnhof und am Veranstaltungsort.
Alternativ erreicht man das Areal in ca. 20 Minuten zu Fuß (1,5 km).

Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder Hilfe bei der Anreise zwischen dem Bahnhof und dem Veranstaltungsort benötigen, melden Sie sich bitte vorab: f.schmidtmann@gesellschaft-kultur-geschichte.de

Anreise mit dem Auto: 
B96 oder L74
Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Gelände. Die Zufahrt zum Gelände befindet sich rechts vor dem Haupteingang und ist ausgeschildert.