Zwei Hände, eine menschiche und eine Roboterhand greifen ineinander. Der Hintergrund ist rot. Links unten steht 2021, Kulturland Brandenburg, Zukunft der Vergangenheit. Oben rechts ist ein aus verschiedenen Linien bestehender Kreis zu sehen. Darin steht Industriekultur in Bewegung.

Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung

2021 stand bei Kulturland Brandenburg die Industriekultur im Fokus des Themenjahres. Gemeinsam mit über 40 Partner:innen wurden neue Wege beschritten und im gesamten Bundesland zukunftsweisende und überraschende Projekte gezeigt.

Impuls 2021

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Der Begriff Industriekultur stand bisher hauptsächlich für die Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte und der Kulturlandschaft des Industriezeitalters. Das Themenjahr „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung“ wagte den Versuch eines Updates, bei dem es nicht länger nur um einen Rückblick, sondern insbesondere auch um eine industrielle Zukunftsperspektive ging.

Während die Industrie im traditionellen Gewand im Alltag der Menschen kaum mehr eine Rolle spielt, setzt sich die Industrialisierung mit beschleunigtem Tempo fort. Brandenburg ist schon längst zu einem Industrieland 4.0 geworden.

Mit dem Themenjahr 2021 setzte Kulturland Brandenburg kulturelle Impulse, denn nicht nur die Industrie steht für clevere Ideen und nachhaltige Konzepte. Die künstlerischen und kulturellen Projekte, die im gesamten Land umgesetzt wurden, zeigten deutlich, wie kreativ, anpassungsfähig, interdisziplinär, stilbildend und identitätsstiftend die Kulturakteur:innen und Kunstschaffenden in Brandenburg wirken können.

Eröffnung des Themenjahres

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Das Themenjahr Kulturland Brandenburg 2021 „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung“ wurde am 4. Juni 2021 in Eberswalde, der Wiege der Industriekultur in Brandenburg, eröffnet.

Werkshalle mit großen Rohren links, aus einem großen Trog wird glühendes Roheisen gegossen
Beschickung des Konverters 2 mit Roheisen, ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, Foto: Frank Gaudlitz © Kulturland Brandenburg 2021

Die Projekte des Themenjahres

Die Projekte des Themenjahres 2021 setzten sich mit den folgenden vier Schwerpunktthemen auseinander:

Banner mit den Keyvisuals des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2021

Perspektivwechsel - Industriekultur neu denken

Industriekultur muss neu gedacht werden. Das war eine der Kernaussagen des Themenjahres. Denn nicht nur die Industrie und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind einem Wandel unterworfen. Die eigene industrielle Herkunft, die Suche nach Orientierung durch den Erhalt und die Erforschung der baulichen Zeugnisse der industriellen Vergangenheit waren lange maßgebend in der Industriekultur. Die zahlreichen Projekte des Themenjahres 2021 blickten verstärkt auf die industrielle Gegenwart und Zukunft. Industriestandorte wurden neu gedacht, plausible Deutungen hinterfragt und neue Formate an alten Standorten erprobt.

Lausitz - Labor ohne Kohle

Der industrielle Wandel wird in der Lausitz besonders deutlich. Mit der Wiedervereinigung setzte ein dramatischer Strukturwandel ein, der noch immer nicht abgeschlossen ist. Trotz vielfältiger Bemühungen, die Region in eine nachindustrielle Zukunft zu führen, blieben die Entwicklungen hinter den Erwartungen zurück. Heute setzen die Akteur:innen in der Lausitz verstärkt auf Innovation und Erfindergeist. Die Kultur wird hier gewissermaßen zum Ideengenerator für den industriellen Umbau der Region.

Energiewende - Industrie mit Zukunft

Die Industrie in Brandenburg erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Der allmähliche Umbau der Strukturen orientiert sich an den lokalen, regionalen und globalen Wirtschaftsentwicklungen. Der Ausstieg aus der Kohleproduktion und die Ansiedlung des Autobauers Tesla waren lediglich die Spitze des Eisberges, denn Klimaschutz, Nachhaltigkeit und die Suche nach neuen, zukunftsfähigen Ideen treiben nicht nur die Industrie in Brandenburg an.

Pioniere - Zukunft aus der Provinz

Die Folgen des Strukturwandels werden heute nicht nur in der Lausitz sichtbar. Abseits der boomenden Metropole Berlin setzte die industrielle Entwicklung beträchtliche Wachstumsdynamiken frei. Heute wirken viele der alten Industriestandorte wenig einladend. Arbeitsplätze fehlen, Bus- und Bahnlinien wurden stillgelegt und die Digitalisierung kommt nur schleppend voran. Diese strukturellen Schwächen halten innovative Protagonist:innen nicht davon ab, die Chancen und Möglichkeiten vor Ort zu nutzen. Gerade in der Peripherie arbeiten die Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen vereint an neuen Methoden der Wertschöpfung, an der Etablierung kreativer Ankerpunkte und an einer vielfältigen regionalen Identität.