Holland in Potsdam – Holland in Brandenburg
Themenjahr "Holland in Potsdam 2023"
Rund 20 Potsdamer Kulturinstitutionen mit über 50 Akteur:innen feiern 2023 niederländische Kunst und Einflüsse im Themenjahr „Holland in Potsdam“. Das Projekt stellt von April bis in den Spätherbst 2023 die unterschiedlichen Bezüge Potsdams zu den Niederlanden in den Fokus: von Tulpenfest bis Migration, von Bildender Kunst bis Gartenbau.
Initiiert wurde die Aktion vom Museum Barberini und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Anlass für das Themenjahr ist die Ausstellung „Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“, die das Museum Barberini vom 8. Juli bis 22. Oktober zeigt.
Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte beteiligt sich am Potsdamer Themenjahr und beleuchtet den Aspekt der niederländischen Einflüsse auf ganz Brandenburg: Holland in Brandenburg.
Blog "Holland in Potsdam"
Der Blog „Holland in Potsdam“ erzählt wöchentlich über die vielfältigen Facetten des niederländischen Einflusses auf die Stadt Potsdam. Spannende Geschichten, Orte und Veranstaltungen können hier entdeckt und nachgelesen werden.
Das HBPG ist ebenfalls Teil des Blogs und des Audio-Walks des Museums Barberini.
Angebote zum Potsdamer Themenjahr im HBPG
Multimedia-Guide in Niederländisch
Mit dem Multimedia-Guide in niederländischer Sprache für Erwachsene und Kinder bieten wir in der Brandenburg.Ausstellung einen Einblick in die Auswirkung der vielfältigen niederländischen Einflüsse, die das Land Brandenburg geprägt haben und bis heute zu finden sind.
Die Beziehung zwischen Brandenburg und den Niederlanden werden in der Brandenburg.Ausstellung durch einzelne Exponate thematisiert. Im Fokus stehen die Verbindungen zwischen dem Kurfürstentum Brandenburg und den Niederlanden in Hinblick auf Wissenstransfer und dynastische Verflechtungen.
Vortragsreihe "Holländer in der Mark – Schlaglichter einer Beziehungsgeschichte"
In Kooperation mit der Universität Potsdam, kuratiert von Prof. Dr. Matthias Asche, Professor für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit, entstand eine Vortragsreihe, die in vier Vorträgen die engen Verbindungen Brandenburg-Preußens mit den Niederlanden in vielen Bereichen – Landwirtschaft, Gewerbe, Handel, Ingenieurwesen, Kultur, Kunst und Baukultur – unter die Lupe nimmt.
Tanja Engelberts.Toxische Landschaften
Die Niederlande haben eine lange Tradition in der Gewinnung von Öl aus der Nordsee. In der Ausstellung „Toxische Landschaften“ geht die niederländische Künstlerin Tanja Engelberts auf die Suche nach dem Anfang und dem Ende der Erdölgewinnung. Wo ist das Ende des fossilen Zeitalters in Sicht? Und wie geht Brandenburg mit der Versorgung durch Rohöl um?
7. Juli bis 13. September 2023
Holland in Brandenburg? - Spuren der Niederländer in Brandenburg
Einwanderung im Mittelalter
Schon im 12. Jahrhundert gab es niederländische Einwanderer in Brandenburg. Insbesondere im Mittelalter wurden viele niederländische Siedler von den brandenburgischen Markgrafen eingeladen, um in Brandenburg Landwirtschaft zu betreiben und Handel zu treiben.
Diese niederländischen Siedler brachten auch ihre Sprache mit, die sich im Laufe der Zeit mit der deutschen Sprache vermischte. Es entstand ein sogenannter „Niederdeutscher“ Dialekt, der auch heute noch in einigen Regionen Brandenburgs gesprochen wird.
In einigen Wörtern und Ausdrücken in diesem Dialekt sind noch heute niederländische Spuren zu erkennen. Zum Beispiel wird in der niederdeutschen Sprache in Brandenburg das Wort „Kieker“ für „Zuschauer“ verwendet, was vom niederländischen Wort „kijker“ abstammt. Auch der Ausdruck „up Platt“ für „plattdeutsch“ zeigt die niederländische Herkunft, da „Platt“ im Niederländischen „flach“ bedeutet.
Schon im 12. Jahrhundert gab es niederländische Einwanderer in Brandenburg. Insbesondere im Mittelalter wurden viele niederländische Siedler von den brandenburgischen Markgrafen eingeladen, um in Brandenburg Landwirtschaft zu betreiben und Handel zu treiben.
Einfluss auf Ortsnamen
Es gibt auch einige Ortsnamen in Brandenburg, die auf niederländische Wurzeln zurückgehen, wie zum Beispiel „Mittenwalde“ (ursprünglich „Middelwalt“) oder „Nassenheide“ (ursprünglich „Nieuwenhagen“).
Insgesamt haben die niederländischen Einwanderer in Brandenburg nicht nur Spuren in der Architektur und Stadtplanung hinterlassen, sondern auch in der Sprache und Kultur. Die niederländischen Einflüsse sind somit auch heute noch in Brandenburg zu spüren.
Know-how aus den Niederlanden im 17. Jahrhundert
Im 17. Jahrhundert hatten niederländische Einwanderer einen bedeutenden Einfluss auf die Wirtschaft der Mark Brandenburg, insbesondere in der Hauptstadt Berlin und in der Stadt Potsdam. Die Niederländer brachten ihr Wissen und ihre Erfahrung in Bereichen wie Handel, Handwerk, Architektur, Gartenbau und Schiffbau mit, was zu einem Wirtschaftsaufschwung und einer kulturellen Blüte in der Region führte.
Die Niederländer trugen maßgeblich zur Entwicklung des Handels und der Manufakturen in der Region bei. Sie gründeten beispielsweise Unternehmen für Textilherstellung, Brauereien und Druckereien. Außerdem brachten sie ihre Kenntnisse im Schiffbau ein und trugen zur Entwicklung des Hafens in Berlin bei. Die Niederländer waren auch in der Architektur und Stadtplanung tätig und trugen zur Entwicklung von Städten wie Potsdam bei. So wurde beispielsweise der holländische Architekt Jan Bouman für den Bau des Schlosses Sanssouci in Potsdam engagiert.
Darüber hinaus waren die Niederländer auch im Gartenbau tätig und brachten ihre Kenntnisse im Bereich der Ziergärten in die Region ein. So wurden beispielsweise der Park von Sanssouci und der Tiergarten in Berlin nach niederländischen Vorbildern gestaltet.