2. Aktionsräume – Räume für Diversitätsentwicklung. Barrieren und Ressourcen

Programm

10:00-12:00

Begrüßung und Ankommen

Methodischer Input und Einführung in das dialogische Arbeiten

Dialogischer Einstieg und  Vorstellungsrunde

Praxisbericht

 

„MITEINANDER in Singen“ 

Operative und strukturelle Zusammenarbeit von Verwaltung und (post-)migrantischen Akteur:innen stärken – Wie Stärkung von Selbstorganisationen und (post-)migrantischer Kulturarbeit vor Ort gelingen kann

  • Linda Kelmendi (Stabsstelle Integration der Stadt Singen)

Der Praxisbericht „MITEINANDER in Singen“ beleuchtet  die Zusammenarbeit von Verwaltung und (post-)migrantischen Akteur:innen auf praktischer Ebene und aus Perspektive der Verwaltung . Der Einbezug der Sichtweise einer Kommunalverwaltung soll mit Blick auf die Erarbeitung praxisnaher Handlungsempfehlungen, die vor Ort in Kommunen und Institutionen umsetzbar sind, kritisch auf strukturelle Barrieren für migrantische Kulturarbeit hinweisen. Grundlage für den exemplarischen Beitrag ist die Arbeit der Stabsstelle Integration der Stadtverwaltung Singen am Hohentwiel. Der Beitrag wird u.a. die Frage umreißen, ob und inwieweit „Integration“ als Querschnittsaufgabe in den Verwaltungen verstanden bzw. „gelebt“ wird (Integration ist keine Pflichtaufgabe der Kommunen) und auf die Rolle der Integrationsbeauftragten in Baden-Württemberg bzw. „Integrationszuständigen“ als Vermittler:in und Übersetzer:in eingehen.

Gruppenphase I: Herausarbeiten von strukturellen Barrieren für (post-)migrantisches Engagement in Kultur- und Gesellschaftspolitik

Dialogisches Plenum: Formulierung von Handlungsfeldern

 

12:00-13:30  MITTAGSPAUSE

 

13:30-15:30

Gruppenphase II: Formulierung von Handlungsstrategien

Dialogisches Plenum: Vorstellung der erarbeiteten Ergebnisse und kritischer Austausch

Ressourcen-Mapping

Gruppenphase III: Visualisierung der Handlungsstrategien + Ressourcen

 

15:30-16:00  KAFEEPAUSE

 

16:00-17:30

Dialogisches Plenum: Reflexion der Handlungsstrategien und Ressourcen

Gruppenphase IV: Ableitung von Handlungsempfehlungen

Dialogisches Plenum: Gemeinsame Prüfung und Verabschiedung der Handlungsempfehlungen

 

17:30-18:00

Reflexionsrunde und Ausklang

 

Vorbereitung und Moderation: 

  • Rolf Graser (Forum der Kulturen Stuttgart); Elfi Carle (Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung und Prozessbegleitung)
  • Linda Kelmendi (Stadt Singen, Stabsstelle Integration)

Speaker:innen

Räume für Diversitätsentwicklung. Barrieren und Ressourcen

Das kulturelle und zivilgesellschaftliche Engagement von (post-)migrantischen Vereinen, Organisationen und Initiativen findet nach wie vor wenig Beachtung. Oftmals werden kulturell agierende migrantische Vereine als reine Integrationsinitiativen verstanden, dabei praktizierten viele dieser Akteur:innen Kulturarbeit mit und für verschiedene Anspruchsgruppen und leisten einen wichtigen Beitrag zu interkultureller Bildung und Verständigung. Die Relevanz dieser Arbeit wird bisher kaum politisch und öffentlich gewürdigt und gefördert.

Gemeinsam wollen wir die Bedeutung von (post-)migrantischem Engagement für Kultur- und Gesellschaftspolitik beleuchten und herausarbeiten, welche Barrieren und Probleme dieser wichtigen Arbeit im Weg stehen. Zusammen reflektieren wir, wie eine diversitätsorientierte Entwicklung von und in Kulturräumen abseits von Integrationsfragen gelingen kann, welche Ressourcen sie braucht und welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um (post-)migrantischer Kulturarbeit und ihren Umsetzer:innen wertschätzend zu begegnen.

U.a. beschäftigen uns dabei folgende Fragestellungen: Wie kann eine wirksame, verbindliche und respektvolle Zusammenarbeit mit (post-)migrantischen Vereinen erreicht werden, die bisher keine Erfahrung mit Förderungsrichtlinien und verwalterischen Aufgaben sammeln konnten? Wie kann mit struktureller Benachteiligung und Rassismen gegenüber PoC-Veranstalter:innen umgegangen werden? Welche Begleitung brauchen Institutionen in der Arbeit und Ansprache mit und von (post-)migrantischen Akteur:innen, damit diese den Raum haben, jenseits von Verwaltungs- und Übersetzungsarbeit tatsächlich inhaltlich zu arbeiten?

Das Fachforum findet dialogisch und interaktiv statt, im gemeinsamen Austausch mit anwesenden Vertreter:innen von (post-)migrantischen Organisationen und Initiativen, Kulturzentren und -initiativen und weiteren interkulturell Aktiven aus dem deutschsprachigen Raum. Gemeinsam werden entsprechende Handlungsempfehlungen erarbeitet.

ZUR DIALOGISCHEN METHODE

Die dialogische Methode lässt die Individualität jeder Person zu und schafft Raum für wertschätzende Begegnungen und das Hinhören. Dabei steht nicht nur das Erkennen von Differenzen und unterschiedlichen Perspektiven im Fokus, sondern auch das gemeinsame Lernen und das Teilen von Bedürfnissen, welches zu einer wertschätzenden und machtkritischen Kommunikation beitragen kann. Die Methode ermöglicht einen gemeinsamen Denkprozess, der dazu ermutigen kann, eigene Antworten auf schwierige Fragen zu formulieren und sich unabhängig von bestehenden Meinungen zu machen. Eine methodische Einführung erfolgt vor Ort.

Universität Potsdam, Campus Neues Palais, Haus 9