Konferenzsaal

Der Große Nordische Krieg und der Aufstieg Russlands und Preußens

Ein Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Polen zwischen Preußen-Deutschland und Russland – Geschichte einer schwierigen Nachbarschaft“ veranstaltet vom Historischen Institut der Universität Potsdam und dem Nordost-Institut an der Universität Hamburg in Kooperation mit dem HBPG.

Referent: Jacek Kordel, Universität Warschau

Der Große Nordische Krieg (1700-1721) markierte einen entscheidenden Wendepunkt in den politischen Verhältnissen Mitteleuropas. Während der siegreiche Zar Peter der Große Russland zu einem der mächtigsten Reiche Europas aufsteigen ließ und der brandenburgische Kurfürst Friedrich III. den Weg zur königlichen Würde ebnete, erlitt die polnisch-litauische Adelsrepublik einen endgültigen Verlust ihrer bisherigen politischen Stellung. Dies führte dazu, dass sie zunächst unter schwedisches und später unter russisches Protektorat geriet.

Die Voraussetzung für den Erfolg der politischen Absichten Preußens und Russlands war die internationale Isolierung und innere Trägheit Polens. Während des Großen Nordischen Krieges entstand die Idee einer negativen Politik beider Großmächte gegenüber Polen, die das gesamte achtzehnte Jahrhundert überdauerte.

Die Ringvorlesung

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine führte in Deutschland nicht nur zu einem radikalen und kritischen Überdenken der deutschen Russland-Politik, sondern auch zur verstärkten Wahrnehmung der Außenpolitik Polens. Die aktuelle Diskussion über die europäische Sicherheit hat erneut bewiesen, wie nachhaltig die Geschichte das Verhältnis von Polen,
Russland und Deutschland beeinflusst und wie sehr die Bereitschaft, sich angemessen mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, die gegenseitigen Wahrnehmungen erleichtern oder erschweren kann. Seit sehr langer Zeit versucht Polen, sich gegen fremde Vorherrschaft und Einflussnahme zu erwehren. Die konfliktreichen historischen Erfahrungen Polens mit Russland waren aber auch zuweilen auch das Ergebnis einer preußisch- beziehungsweise deutsch-russischen Übereinkunft. Diese historischen Zusammenhänge nimmt die Vortragsreihe zum Anlass, sich daran zu erinnern, was Preußen, Polen und Russland seit Jahrhunderten auseinandergetrieben oder auch zusammengehalten hat. In elf Vorträgen wird der Versuch unternommen, von der Dynamik der konkreten historischen Ereignisse und Konstellationen her zu einer kritischen Reflexion über die preußisch- beziehungsweise deutsch-polnisch-russischen Beziehungen zu gelangen, und zwar in einer breiten Zeitspanne von rund fünf Jahrhunderten.

Organisation:
Prof. Dr. Matthias Asche, Universität Potsdam
PD Dr. Agnieszka Pufelska, Universität Potsdam | Nordost-Institut an der Universität Hamburg

Eintritt und Anmeldung

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung wird empfohlen unter kontakt@gesellschaft-kultur-geschichte.de oder telefonisch unter +49 331 620 85 50

Kooperation

Ein Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Polen zwischen Preußen-Deutschland und Russland – Geschichte einer schwierigen Nachbarschaft“ veranstaltet vom Historischen Institut der Universität Potsdam und dem Nordost-Institut an der Universität Hamburg in Kooperation mit dem HBPG.