Filmgespräch „Masel Tov Cocktail“ in Anwesenheit des Regisseurs
Masel Tov Cocktail (2020, 30 min.)
Darum geht es in dem Film
Zutaten: 1 Jude, 12 Deutsche, 5cl Erinnerungskultur, 3cl Stereotype, 2 TL Patriotismus, 1 TL Israel, 1 Falafel, 5 Stolpersteine, einen Spritzer Antisemitismus Dimitrij Liebermann (18) ist Jude und hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Nur Leid tut es ihm nicht unbedingt. Auf dem Weg zu Tobi begegnet Dimitrij ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft und immer wieder ein Problem, das es auszuhandeln gilt: Seine deutsch-jüdische Identität. Eine Bestandsaufnahme.
Gespräch mit
- Arkadij Khaet (Regisseur)
- Anna Antonova (Jüdische Gemeinde Potsdam)
- Dr. Olaf Glöckner (Moses Mendelssohn Zentrum)
Moderation: Susanne Krause-Hinrichs (Stiftung für Toleranz und Völkerverständigung)
Die Gesprächsrunde
Anna Antonova
Anna Antonova kam als dreijähriges Mädchen als Kontingentflüchtige mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach einjährigem Aufenthalt in einer „Übergangsunterkunft“ in Ahrensfelde zog die Familie nach Potsdam und schlug Wurzeln. Seit 2001 ist sie Mitglied in der Jüdischen Gemeinde Potsdam e.V., gehörte dem Gründungsteam des ersten jüdischen Jugendzentrums (Lifroach) im Land Brandenburg an und studiert zurzeit Deutsch und Geschichte auf Lehramt an der Universität Potsdam. Zusammen mit ihrem fünfjährigen Sohn, gehören vier Generationen der Familie der Jüdischen Gemeinde Potsdam e.V. an.
Olaf Glöckner
Dr. Olaf Glöckner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, hier in Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte sind jüdische Migration, Community Building und Antisemitismusprävention.
Arkadij Khaet
Arkadij Khaet ist ein deutscher Filmregisseur mit moldawischen Wurzeln, der für seine vielfältigen und vielfach ausgezeichneten Filme bekannt ist. Er wurde 1991 in Bălți, Moldau, geboren und kam noch im Kindesalter nach Deutschland.
Khaets Filme beschäftigen sich mit einer breiten Palette von Themen, darunter jüdische Identität, Coming-of-Age, Queer-Themen und soziale Ungerechtigkeit.
Seine Werke wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis.
Susanne Krause-Hinrichs
Susanne Krause-Hinrichs studierte Jura in Tübingen und Bonn. Sie war für die Landesregierung Brandenburg in der Planungsabteilung der Staatskanzlei tätig und später im Brandenburger Umweltministerium sowie im Ministerium für Arbeit, Soziales und Frauen des Landes Brandenburg, in dem sie für Gleichstellungsfragen verantwortlich war.
Seit 01. Oktober 2013 leitet Susanne Krause-Hinrichs als Geschäftsführerin die Stiftung für Toleranz und Völkerverständigung. In dieser Funktion, aber auch privat, engagiert Sie sich mit großem Einsatz im Kampf gegen Antisemitismus. Neben zahlreichen Gastbeiträgen zu diesem Thema in verschiedenen Tageszeitungen, hat Sie maßgeblich dazu beigetragen, dass der Kampf gegen Antisemitismus und die Stärkung jüdischen Lebens in der Brandenburger Landesverfassung verankert wurden.
Eintritt und Anmeldung
kostenlos, um Anmeldung wird gebeten unter: kontakt@gesellschaft-kultur-geschichte.de