Lesung und Gespräch mit Ilko-Sascha Kowalczuk: „Freiheitsschock“
EINE ANDERE GESCHICHTE OSTDEUTSCHLANDS VON 1989 BIS HEUTE
Lesung und Gespräch mit Ilko-Sascha Kowalczuk
Das Gespräch führt Dr. Martina Weyrauch, aktuell Leiterin der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.
Über Ostdeutschland wird gerade intensiv diskutiert, und Ilko-Sascha Kowalczuk ist eine der markantesten Stimmen dieser Debatte. Der Kampf um die Freiheit ist sein Lebensthema. Selbst in der SED-Diktatur groß geworden, hat er Standardwerke zur Geschichte der DDR und des Kommunismus vorgelegt, aber auch zur Revolution von 1989 und den Folgen der «Übernahme» der DDR durch die Bundesrepublik.
Kowalczuk will die Ostdeutschen aus ihrer Opferrolle herausholen. Der Westen mag sich seinen Osten «erfunden» haben. Doch auch der Osten erfand und erfindet sich seinen Westen. Die ostdeutschen Vorurteile gegenüber dem Westen haben weit zurück reichende Wurzeln. Sie wurden durch die Frustrationen des Vereinigungsprozesses verstärkt. Und sie hindern jetzt viele Ostdeutsche daran, sich die liberale Demokratie der Bundesrepublik zu eigen zu machen.
1989/90 erlitt Ostdeutschland einen «Freiheitsschock», das ist die Grundthese dieses Buches. Wie die ostdeutsche Gesellschaft ihn bewältigt, entscheidet darüber, wohin sie sich entwickelt. Kowalczuk will aufrütteln: zu mehr aktiver Eigenverantwortung und zu einem Blick auf die Geschichte, bei dem die DDR nicht immer schöner wird, je länger sie her ist.
Die Diktatur bleibt in diesem Buch eine Diktatur und die Einheit eine Freiheitserfolgsgeschichte. Eine Intervention, die nötig ist.
Erschienen bei C.H. Beck am 21. August 2024
Ilko-Sascha Kowalczuk ist Historiker und Publizist sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hamburger Stiftung zur Förderung der Wissenschaften und Kultur. Er ist einer der renommiertesten deutschen Experten für die Geschichte der DDR und des Kommunismus.
Eintritt und Anmeldung
Der Eintritt ist frei. Hier anmelden.