Konferenzraum

Europa zwischen Krieg und Frieden im Zeitalter Kants

Porträt von Immanuel Kant, seitliches Profil in schwarz-weiß
Porträt Immanuel Kant, Getty Images

Vortrag in der Reihe: Europa auf der Suche nach dem „Ewigen Frieden“ - Zum 300. Geburtstag Immanuel Kants

Referent: Prof. Dr. Matthias Asche (Universität Potsdam)

Nach den verheerenden Kriegen des ‚langen‘ 17. Jahrhunderts, des „Iron Century“, entstand eine neue Sicherheitsordnung in Europa. Mit dem System des „Gleichgewichts der Mächte“ (Balance of Power) wurde eine Doktrin geschaffen, die Gewalt in den künftigen Kriegen eindämmen sollte. Dies gelang nur in Ansätzen. Unter dem Eindruck der Aufteilung Polens und der revolutionären Umbrüche in Frankreich legte Immanuel Kant 1795 seine Schrift „Vom ewigen Frieden“ vor. Die Beantwortung seiner Frage, ob und wie ein dauerhafter Frieden in Europa möglich sein könnte, blieb ein moralphilosophischer Entwurf – eine Utopie, die noch heute aktuell erscheint.

Prof. Dr. Matthias Asche ist Professor für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Potsdam.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation des Deutschen Kulturforums östliches Europa, und der Universität Potsdam.

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In seiner Schrift „Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf“ legt Immanuel Kant 1795 die rechts- und staatsphilosophischen Grundlagen für unser heutiges Verständnis von Krieg und Frieden. Kant beschreibt in Form eines Vertrages, was nötig ist, um dauerhaften Frieden zwischen Staaten herzustellen. Da Frieden kein natürlicher Zustand des Menschen ist, macht Kant die Friedenssicherung zur Sache der Politik und beschreibt Ideen des Völkerrechts, das die Verbindlichkeit der zwischenstaatlichen Abkommen fordert und bis heute – als Grundlage der Charta der Vereinten Nationen – gültig ist.

Die dreiteilige Veranstaltungsreihe setzt sich mit der Aktualität von Kants Schrift anlässlich seines 300. Geburtsjahres mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine auseinander: Unter welchen historischen Umständen erschienen Kants Überlegungen, wie wurden sie in Hannah Arendts Analysen zum „Bösen“ rezipiert und welche Ideen und Konzepte aus Kants „Vertrag“ lassen sich zur nachhaltigen Friedenssicherung in internationalen Beziehungen heute noch anwenden?

Eintritt

Eintritt frei