Finissage: „Signale der Macht“ – Colonial Protocols V1

Artist Talk & Präsentation einer künstlerischen Forschungsarbeit (Video) – mit dem namibischen Künstler Mark Mushiba (Namibia/Berlin) · nach einer Führung durch die Ausstellung „Signale der Macht. Nauen, Kamina, Windhoek“ · musikalisch-performative Live-Performance von Gugulethu Duma (Südafrika/Berlin)

Mark Mushiba, Map Work Landschaft
Mark Mushiba, Map Work Landschaft

Zum Abschluss der Ausstellung „Signale der Macht. Nauen, Kamina, Windhoek“ laden wir herzlich zu einer besonderen Finissage ein, die mit einem neuen künstlerischen Beitrag von Mark Mushiba (Namibia/Berlin) einen wichtigen Ausblick eröffnet.
Die Veranstaltung beginnt mit einer Führung durch die Ausstellung „Signale der Macht. Nauen, Kamina, Windhoek“ mit den Kurator:innen Prof. Dr. Dieter Daniels und Dr. Katalin Krasznahorkai.
Anschließend folgt die Präsentation einer im Rahmen der Ausstellung neu beauftragten künstlerischen Forschungsarbeit von Mark Mushiba. Die Videoarbeit entsteht aus einem gemeinsamen dérive/drift durch das Gelände der ehemaligen Funkstation in Windhoek: Ohne Vorkenntnisse begegneten Teilnehmende dem Ort, zeichneten Eindrücke und persönliche Gegenbotschaften „von Windhoek nach Nauen“ auf – eine symbolische Umkehr des historischen Signalflusses. Aus Stimmen, Umgebungsgeräuschen und Spuren der Landschaft entsteht so ein verdichtetes Nachdenken über Erinnerung, Infrastruktur und Macht. Begleitet wird die Präsentation von einem öffentlichen Artist Talk mit den Kurator:innen.
Zum Abschluss zeigt die südafrikanische Musikerin, Komponistin und Performerin Gugulethu Duma (alias Dumama) eine Live-Performance, die Klang, Stimme und Bewegung verbindet. Ihr Beitrag versteht sich als „sonische Intervention“, die sich mit verkörpertem immateriellem Kulturerbe, den spirituellen Impulsen innerhalb radiophoner Kolonialstrukturen und der Notwendigkeit ihrer Heilung auseinandersetzt. Sie reflektiert Themen wie „Taufe durch Feuer und Blut“ und die durch koloniale Frequenzen traumatisierten Körper und Landschaften, die bis heute Resonanz erzeugen.
Diese Präsentation bildet den Abschluss der Ausstellung – und zugleich einen Ausgangspunkt für zukünftige künstlerische Reflexionen zu den Themen Kommunikationsmacht, Infrastruktur und Postkolonialität.

Eintritt und Anmeldung

Eintritt frei, Anmeldung hier.

Programmübersicht

  • 16:00–16:30, 1. OG – Führung durch die Ausstellung „Signale der Macht. Nauen, Kamina, Windhoek“
    Mit den Co-Kurator:innen Prof. Dr. Dieter Daniels (HGB Leipzig) und Dr. Katalin Krasznahorkai (Brandenburg Museum)
  • 16:30–17:30, Brandenburg.Ausstellung
  • Artist Talk & Präsentation einer künstlerisch-forschenden Videoarbeit vom namibischen Künstler Mark Mushiba
    Gespräch mit Mark Mushiba, Prof. Dr. Dieter Daniels (Co-Kurator, HGB Leipzig) und Dr. Katalin Krasznahorkai (Co-Kuratorin, Brandenburg Museum)
  • 17:30–18:00, 1. OG – Musikalisch-performative Live-Performance von Gugulethu Duma (Südafrika/Berlin)
  • Ab 18:00 Uhr, 1. OG – Ausklang mit Getränken im Museum

Hinweis

Die Finissage findet in englischer und deutscher Sprache statt.
Das Artist Talk und die Videoarbeit von Mark Mushiba finden auf Englisch statt (der Film mit deutschen Untertiteln).
Die Führung durch die Ausstellung ist auf Deutsch.

Über Mark Mushiba

Mark Mushiba, Foto: Opas Onucheyo
Mark Mushiba, Foto: Opas Onucheyo

Mark Mushiba ist ein namibischer multidisziplinärer Künstler, Street-Poet, Rapper und Technologe, der in Berlin lebt und arbeitet. Er ist Mitgründer der preisgekrönten Hip-Hop-Poetry-Gruppe Black Vulcanite und promovierter Informatiker (PhD, Universität Trient, Italien). Seine künstlerische Praxis verbindet Poesie, Forschung und digitale Werkzeuge, um sogenannte Afro-Accelerationist Visions zu entwickeln – Konzepte, die eine radikale Aneignung von Technologie durch afrikanische Communities als Mittel der Selbstermächtigung und Kritik an globalen Machtstrukturen verstehen.

Über Gugulethu Duma (alias Dumama)

Gugulethu Duma, Foto: Sara Gouveia
Gugulethu Duma, Foto: Sara Gouveia

Gugulethu Duma (Südafrika/Berlin) ist Musikerin, Komponistin, Kulturforscherin und Performerin. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie Stimme, Klang, Körper und Erinnerung. Ihre Performances bewegen sich zwischen Ritual, Improvisation und elektronischer Musik und befassen sich mit Fragen von Identität, Geschichte und sozialem Klanggedächtnis. Sie arbeitet regelmäßig international, u. a. an Häusern wie Savvy Contemporary, Gropius Bau und Humboldt Forum.