Konferenzsaal
Polen zwischen zwei Weltkriegen und zwischen Deutschland und der Sowjetunion
Ein Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Polen zwischen Preußen-Deutschland und Russland – Geschichte einer schwierigen Nachbarschaft“ veranstaltet vom Historischen Institut der Universität Potsdam und dem Nordost-Institut an der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Brandenburg Museum.
Referent: PD Dr. Martin Faber, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Breisgau
Kaum war Polen 1918 wiedererstanden, sah es sich von Feinden umringt, die seine Grenzen in Frage stellten, und vielfach auch seine Existenz. Das galt insbesondere für die beiden großen Nachbarn, die Sowjetunion und Deutschland. Wobei gerade das Verhältnis Deutschlands zu Polen von starken Schwankungen geprägt war: Von feindseligem Pragmatismus in der Weimarer Republik über freundschaftliche Beziehungen in den ersten Jahren des Nationalsozialismus bis zu Krieg und einem brutalen Besatzungsregime.
Die Ringvorlesung
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine führte in Deutschland nicht nur zu einem radikalen und kritischen Überdenken der deutschen Russland-Politik, sondern auch zur verstärkten Wahrnehmung der Außenpolitik Polens. Die aktuelle Diskussion über die europäische Sicherheit hat erneut bewiesen, wie nachhaltig die Geschichte das Verhältnis von Polen,
Russland und Deutschland beeinflusst und wie sehr die Bereitschaft, sich angemessen mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, die gegenseitigen Wahrnehmungen erleichtern oder erschweren kann. Seit sehr langer Zeit versucht Polen, sich gegen fremde Vorherrschaft und Einflussnahme zu erwehren. Die konfliktreichen historischen Erfahrungen Polens mit Russland waren aber auch zuweilen auch das Ergebnis einer preußisch- beziehungsweise deutsch-russischen Übereinkunft. Diese historischen Zusammenhänge nimmt die Vortragsreihe zum Anlass, sich daran zu erinnern, was Preußen, Polen und Russland seit Jahrhunderten auseinandergetrieben oder auch zusammengehalten hat. In elf Vorträgen wird der Versuch unternommen, von der Dynamik der konkreten historischen Ereignisse und Konstellationen her zu einer kritischen Reflexion über die preußisch- beziehungsweise deutsch-polnisch-russischen Beziehungen zu gelangen, und zwar in einer breiten Zeitspanne von rund fünf Jahrhunderten.
Organisation:
Prof. Dr. Matthias Asche, Universität Potsdam
PD Dr. Agnieszka Pufelska, Universität Potsdam/Nordost-Institut an der Universität Hamburg
Eintritt und Anmeldung
Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung wird empfohlen unter kontakt@gesellschaft-kultur-geschichte.de oder telefonisch unter +49 331 620 85 50
Kooperation
In Kooperation mit dem Historischen Institut der Universität Potsdam und dem Nordost-Institut an der Universität Hamburg.
Das Nordost-Institut an der Universität Hamburg wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.